An den Ölmärkten gaben die Kurse bis zum
Freitagmittag weiter nach. Selbst schlechte Nachrichten
halten die Spekulanten nicht davon ab, die Rohölblase
platzen zu lassen.
Marktlage
Inzwischen stufen die Investoren die Abschwächung
des Wirtschaftswachstums als wesentlich wichtiger
ein als die Sorgen vor möglichen Angebotsengpässen.
So notierte Rohöl der Nordsee-Sorte Brent am
Terminmarkt in London bei 115,47 US-Dollar je
Barrel (September-Kontrakt) und damit 2,39 Dollar
schwächer. Am Terminmarkt in New York notierte
die amerikanische Rohöl-Sorte WTI bei 117,80 Dollar
je Barrel (September-Kontrakt) und damit 2,22 Dollar
leichter als am Vortag.
Nachdem in dieser Woche weder seitens
der amerikanischen Notenbank FED noch von der Europäischen
Zentralbank (EZB) eine Zinsentscheidung gefällt
wurde, sind es erneut die trüben Aussichten für
die US-Konkunktur, sind es vorrangig die höheren
Öllagerbestände in den USA, die die Kurse
purzeln lassen.
Während viele Analysten erwartet
hatten, daß die US-Lagerbestände sinken
würden, weisen die neuen Zahlen einen Aufbau
der US-Bestände aus. Nach Angaben des amerikanischen
Energie-Ministeroums (DoE) sind die Rohöllagerbestände
in den USA in der letzten Woche im Vergleich zur Vorwoche
überraschenderweise um +1,7 Mio. auf insgesamt
296,9 Mio. Barrel (Vorjahr: 336,7)
gestiegen.
Da zudem die Internationalen Energie-Agentur
(IEA) jetzt von einer weiteren Entspannung am Ölmarkt
ausgeht, gerieten die Kurse zusätzlich unter
Druck. Die Befürchtung eines Abschwunges der
Wirtschaft in den USA und weltweit und die hohen Energiepreise
begrenzen den Ölverbrauch in vielen Ländern.
Auch hierzuland haben die Preise
für Diesel, Heizöl und andere Energieträger
auf die rückläufigen internationalen Kurse
reagiert. Der seit Wochen wieder leicht anziehenden
Kurs des US-Dollars
bremst hierzuland des Kursrückgang jedoch ab.