Die Bio-Branche boomt

G. Krug-Lehmann kruglehmanng@llh.hessen.de Stand: 03.07.2008


Die Nachfrage nach Bio Produkten wächst in Deutschland stetig. Nachdem Bioprodukte den Einzug in Lebensmittelläden und Discounter schafften, sind die Wachstumsraten in diesem Sortiment zweistellig.

Qualität
Obst und Gemüse sind bislang beim Bio-Sortiment die am meisten verlangten Waren. Die Verbraucher setzten auf Produkte aus der Region. Kunden bewerteten diese oft als geschmacklich besser.

Vermarktungswege
Die zunehmende Begeisterung für Bio-Produkte führte zu anderen Verkaufsformen. Waren Bio Produkt noch vor zwanzig Jahren nur beim Bio-Landwirt oder in Naturkostläden zu kaufen, gibt es heute in jeder Handelskette Regale mit Bioprodukten.

Am Beispiel von Frischobst zeigt die unten stehende Grafik wie und vor allem wo die Kunden ihre Bio-Produkte einkaufen:

Verbraucher geben heute 30 Prozent ihrer Ausgaben für Bio-Lebensmittel in Supermärkten und nicht mehr im traditionellen Naturkosthandel aus. Da die Verkaufsmengen steigen, geht prozentual gesehen der Direktverkauf zurück. Durch den Verkauf im Lebensmitteleinzelhandel und beim Discounter entsteht allerdings auch ein Niedrigpreisdruck. Nur gut die Hälfte des Bio-Angebots stammte 2007 aus heimischer Erzeugung. Ein Großteil des Bedarfes an Bio-Lebensmitteln wird mit Importen gedeckt.

Bio Produkte im Supermarkt heben sich preislich bisweilen kaum noch von konventioneller Ware ab. Oft haben die Waren den gleichen Preis.

Einer der Ursprungsgedanken der Bio-Erzeuger, dass sich Verbraucher mehr mit den Lebensmitteln und der Erzeugung auseinandersetzen, wird so oft nicht erreicht. Zudem sind die Bio-Produkte aus dem Ausland häufig billiger als hiesige Produkte. Heimische Erzeuger haben dann Schwierigkeiten ihre Ware im Lebensmitteleinzelhandel abzusetzen.

Über die Preise im Direktverkauf und in den Bioläden können die Bio-Erzeuger auch in 2008 nicht klagen. Fast alle Kulturen erzielten 2007 im Jahresdurchschnitt Kurse die über dem mehrjährigen Mittel der Vorjahre lagen. Die höheren Preisen lagen aber auch an dem europaweit knapperen Angebot. Die Ernte war durch die Witterungsbedingungen kleiner ausgefallen.

 

Prognose
Witterungsbedingt könnte für 2008 die Ernte aus heimischem Angebot größer ausfallen als im Vorjahr, dies dürfte aber nicht auf größere Flächenerweiterungen zurückzuführen sein.

Die Biolebensmittelbranche ist auf einem Wachstumskurs. Der Umsatz von Bio Produkten stieg im letzten Jahr um 18%. Die deutschen Bio Erzeuger haben mit den Importen eine starke Konkurrenz. Auch bei Bioprodukten wird es zunehmend auf eine geschickte Vermarktung ankommen. Die Verbraucher werden, angesichts knapper Kassen, auch bei Bioprodukten stärker auf den Preis schauen.

 
 
 
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