Die Nachfrage ist auf dem deutschen Kartoffelmarkt
unverändert ruhig. Das Angebot von Frühkartoffeln
aus dem Mittelmeerraum nimmt rasch ab. Die Ernte in
Deutschland ist im vollen Gange. Die deutsche Ware
drängt auf den Markt.
Qualität
und Preis
Durch die vielfach verspätete Pflanzzeit
verschob sich auch der Erntezeitpunkt. Somit kamen
die ersten Kartoffeln aus Deutschland in diesem Jahr
später auf den Markt.
Bislang ist die Schalenfestigkeit
noch nicht gegeben. Die hiesigen Betriebe setzen reife
fördernde Maßnahmen ein. Die Qualität
der geernteten Ware wird bislang als gut eingeschätzt.
Der durchschnittliche Erzeugerpreis liegt über
den Kursen der Vorjahre.
Die Grafik zeigt die Preisentwicklung
der letzten Jahre. Der erzielte Verkaufspreis liegt
derzeit bei rund 43 Euro/dt. Diese hohen Preise werden
sich nicht halten lassen. Dennoch liegen die Erlöse
deutlich über den in den letzten Jahren erzielten
Kursen.
Feldbestand
Der Wachstumsstand der Frühkartoffeln
wird als gut eingestuft. Wachstumsrückstände
durch Trockenheit konnten auch auf den nicht beregneten
Flächen durch ausreichende Niederschläge
der letzten Zeit kompensiert werden. Allerdings verzögern
die Niederschläge in einigen Regionen jetzt die
Rodung. Die hohe Luftfeuchtigkeit und die zum Teil
hohen Temperaturen schaffen leider auch für Kartoffelschädlinge
ein gutes Klima. Die Bestände sind größtenteils
gesund. Aber regional treten Phytophthora und Kartoffelkäfer
verstärkt auf.
Im Vergleich zu Vorjahren sind erst
geringe Mengen geerntet worden. Die Gründe für
die späte Rodung sind vielfältig: zunächst
verzögerte der späte Pflanztermin die Ernte,
die eingesetzten reife fördernden Maßnahmen
sind noch nicht abgeschlossen und zusätzlich
verhindern die großen Niederschläge in
den letzten Tagen, dass die Landwirte den Acker befahren
können. Ein Angebotsdruck für deutsche Ware
konnte somit nicht entstehen.
Marktlage
Durch die reife fördernden Maßnahmen
gehen die Marktbeteiligten davon aus, dass auch in
Hessen in der 26./ 27. Kalenderwoche schalenfeste
Ware ihren Weg in die großen Handelsketten findet.
Derzeit geerntete Ware wurde überwiegend in der
Direktvermarktung verkauft. Auch wenn im Moment noch
Importe aus den Mittelmeerländern in den Lebensmittelläden
dominieren, wird damit gerechnet, dass schon zu Monatsende
die deutschen Frühkartoffeln die Importware verdrängen.
Die Rodemengen in Deutschland werden sich dann merklich
erhöhen.
Prognose
-
Preislich fängt die Kartoffelsaison
für die Erzeuger gut an, auch wenn sich dieses
hohe Niveau nicht auf Dauer halten lassen wird.
-
Mengenmäßig wird mit einer
Erntemenge vergleichbar mit der im vergangenen
Jahr gerechnet. Da die bisher gerodeten Mengen
vergleichsweise gering sind kann eine genaue Prognose
noch nicht abgegeben werden.