Erneuerbare Energien:
EU verabschiedete Klima- und Energiepaket

S. Linker sabine.linker@llh.hessen.de Stand: 23.01.2008


Um die Klimaschutzziele der EU zu erreichen, hat die EU-Kommission heute ein drastisches Maßnahmenpaket vorgelegt. Für Deutschland bedeutet dies u.a. eine Verdopplung des Anteils von Öko-Strom bis 2020.

Zielvorgaben des EU-Klimaschutz-Maßnahmenpaketes
Um ihr selbst gesetztes Ziel zur Eindämmung der Erderwärmung zu erreichen, hat die EU-Kommission am 23.01.2008 ein Klima- und Energiepaket verabschiedete. Das Maßnahmenpaket sieht vor, daß die EU bis 2020 knapp ein Fünftel des Energieverbrauchs aus Erdwärme, Biomasse, Wind-, Wasser-, Gezeiten- und Sonnenkraft sowie Biogas beziehen muß. Das ist mehr als doppelt so viel wie bisher.

Außerdem soll die Industrie künftig für die Verschmutzung der Umwelt bezahlen. Der Handel mit mit den 2005 eingeführten CO2-Verschmutzungsrechten soll reformiert werden. Bis 2020 sollen die Zertifikate um 21 % im Vergleich zu 2005 verknappt werden. Die Verschmutzungsrechte wurden bisher größtenteils kostenlos ausgegeben. Ab 2013 sollen die Energiekonzerne die CO2-Zertifikate komplett ersteigern.

Für die einzelnen EU-Länder hat die EU-Kommission individuelle Vorgaben vorhgelegt.
Für Deutschland gilt:

Der Ausstoß von Treibhausgasen soll bis 2020 um 14 % unter den Wert von 2005 gesenkt werden. Der Wert gilt nur für die Emissionen von Fahrzeugen, Haushalten, Gewerbe und Landwirtschaft.
Die Abgase von Industriebetrieben sollen mit Hilfe des EU-weiten Emissionshandels verringert werden.

Deutschland soll den Anteil erneuerbarer Energien aus Sonne, Wind und Biomasse auf 18 % des Gesamtverbrauchs im Jahr 2020 verdoppeln. (Der EU-Durchschnitt liegt bei 20 %. )

Der Biosprit-Anteil am Treibstoffverbrauch soll bis 2020 EU-weit auf 10 % steigern, von derzeit weniger als 2 %. Die Hersteller müssen sich verpflichten, dafür keinen Regenwald oder andere geschützte Flächen zu zerstören.

Mit dem Maßnahmenpaket will die Kommission das altbekannte EU-Ziel erreichen, den Treibhausgasausstoß bis 2020 um ein Fünftel im Vergleich zu 1990 zu senken.

Die Kosten der Pläne beziffert Kommissionspräsident José Manuel Barroso auf rund 60 Milliarden Euro. Das entspreche drei Euro pro Woche für jeden EU-Bürger. Nicht zu handeln würde nach den Worten des EU-Kommissionspräsidenten zehnmal so viel kosten.

Das EU-Klima- und Energiepaket wird äußerst kontrovers diskutiert.

 
 
 
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