Herbstaussaaten 2007: Mehr Wintergetreide, weniger Raps

S. Linker sabine.linker@llh.hessen.de Stand: 14.01.2008


In Deutschland wurde die Aussaatfläche zur Ernte 2008 bei Wintergetreide um 4,8 % ausgedehnt - bei Winterraps dagegen um 8,4 % (!) eingeschränkt.

Marktlage
Im Herbst 2007 haben die Landwirte in Deutschland für die kommende Ernte 2008 auf insgesamt 5,72 Millionen Hektar Wintergetreide ausgesät und eine Anbaufläche von gut 1,40 Millionen Hektar für die Aussaat von Winterraps genutzt. Das geht aus den neuesten, vorläufigen Zahlen des Statistischen Bundesamtes, Wiesbaden hervor.

Damit liegt die Fläche für Wintergetreide insgesamt um 4,8 % über den vorläufigen Ergebnissen der Bodennutzungshaupterhebung vom Mai 2007. Die Anbaufläche von Winterraps nahm dagegen gegenüber dem letztjährigen Höchststand um 8,4 % ab und entspricht damit dem Wert des Jahres 2006.

Bei Winterroggen nahm die Getreide-Anbaufläche prozentual am stärksten zu (+ 11,1 %). Mit nahezu 750.000 Hektar ist dies der höchste Wert seit dem Jahr 2001.

Für den Anbau von Winterweizen nutzten die Landwirte 3,15 Millionen Hektar. Die Fläche der anbaustärksten Getreideart in Deutschland wurde damit gegenüber dem Vorjahr um 6,3 % ausgeweitet. Die größte prozentuale Flächenausdehnung bei Winterweizen ist dabei in Schleswig-Holstein (+ 14,8 %), die geringste in Thüringen (+ 0,7 %) zu beobachten.

Beim Winterraps sind die deutlichsten Anbaueinschränkungen in Niedersachsen (– 20,6 %), Schleswig-Holstein (– 20,1 %) und Mecklenburg-Vorpommern (– 10,2 %) zu verzeichnen. Nur im Saarland (+ 6,1 %) und in Rheinland-Pfalz (+ 0,5 %) wurde der Winterrapsanbau ausgedehnt.

 

Anbau von Wintergetreide und Winterraps in Deutschland 1)
Fruchtarten Anbau-
fläche
Mai 2007
2)
Aussaat-
fläche
Nov. 2007
zur Ernte 2008
Veränderung
Fläche in 1 000 ha in %
Wintergetreide insgesamt
(einschließlich Wintermenggetreide)
5 461,0
5 721,1
+ 4,8
darunter:      
 - Winterweizen (einschließlich Dinkel)
2 962,1
3 148,7
+ 6,3
 - Winterroggen
673,9
749,0
+ 11,1
 - Wintergerste
1 434,0
1 430,1
– 0,3
 - Triticale
380,7
383,1
+ 0,6
Winterraps
1 533,6
1 404,5
– 8,4
1) Ohne Stadtstaaten.
2) Vorläufige Ergebnisse


Gründe für die Verschiebungen beim Anbau von Getreide und Ölfrüchten dürften neben den stark gestiegenen Getreidepreisen und der Aussetzung der obligatorischen Flächenstilllegung auch die regional für die Aussaat ungünstige Herbstwitterung sein, die sich vor allem auf schweren Böden auswirkte.

Die obigen Angaben beruhen auf Mitteilungen von Ernteberichterstattern in den Ländern und sind aufgrund deren begrenzter Anzahl lediglich als vorläufige Anbautendenzen anzusehen

Quelle: Statistisches Bundesamt, Wiesbaden

 
 
 
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