Soja: Hausse in vollem Galopp

S. Linker sabine.linker@llh.hessen.de Stand: 09.01.2008


Sojabohnen haben am amerikanischen Markt ein neues Allzeit-Hoch erreicht. Erstmals wurde gestern der Sojabohnen-Future an der Warenterminbörse CBOT zeitweilig mit mehr als 13 US-Dollar je Scheffel notiert.

Marktlage
Mit umgerechnet knapp 314 Euro/t (Settlement) erreichte auch der Januar-Termines am 08.01.2008 an der amerikanischen Warenterminbörse CBOT eine neue Rekordmarke. Die nachfolgenden Termine bis Juli notierten sogar noch höher.

Gründe für den derzeitigen massiven Preisanstieg sind unter anderem:
• die defizitäre Versorgung,
• der Rekord-Rohölpreis,
• der steigende Bedarf für Biosprit,
• die wachsende Exportnachfrage,
• die schrumpfenden Endbestände.
• das große Interesse am Handel mit (Agrar-)Rohstoffen.

Vor allem der hohe Ölpreis hält Soja auf Hausse-Kurs, da viele Marktbeteiligte mit einer massiv steigenden Nachfrage nach alternativen Energien rechnen. Zusätzlich treiben die Nachfrage aus China sowie Indien zur Verwendung als Nahrungsmittel und der Bedarf an Biosprit in Europa und den USA die Preise in die Höhe.

 

 

Fakten

  • Brasilien: Einschränkung der Sojaproduktion erwartet
    Die brasilianische Sojabohnenproduktion wird auf 58,2 Mio.t geschätzt und dürfte damit unverändert zum Vorjahr ausfallen. Für die kommende Saison wird laut einem Bericht des brasilianischen Landwirtschaftsministeriums mit einem Produktionsrückgang gerechnet. Grund dafür sind die hohen Mais-Preise, die viele Landwirte veranlassen, ihren Anbau umzustellen. Brasilien ist der weltweit zweitgrößte Sojaproduzent.


    Hausse-Tendenz

 

  • Weitere Informationen ...
    ... entnehmen Sie bitte dem Beitrag "Soja: Im Höhenrausch" vom 07.12.2007.

    Hausse-Tendenz

 

Prognose
Ich bleibe bei meiner Prognose vom 07.12.2007: "... Nach meiner persönlichen Einschätzung, besteht bei Sojabohnen am Weltmarkt noch ein Aufwärtspotential, das in den kommenden Wochen für weiter steigende Notierungen sorgen dürfte. ..."

Die Kombination aus hartnäckig hohem Ölpreis und schwächerem Dollar sorgt für steigende Soja-Preise. Die in rasantem Tempo schrumpfenden Lagerbestände in den USA bringen dem Markt einen zusätzlichen Preisauftrieb.

Die weitere Preisentwicklung wird vor allem gesteuert: 1) vom Rohölpreis, 2) von dem Tempo, mit dem die amerikanischen Sojabestände schrumpfen und 3) von der Bestandesentwicklung der Sojabohnen in Südamerika bis zur in Kürze bevorstehenden Ernte.

Da steigende Maispreise dazu führen, daß Landwirte den Maisanbau zu Lasten der Weizen- und Sojaproduktion ausdehnen, entwickelt sich auch der Maispreis mehr und mehr zu einem Kurs-treibenden Faktor.

 
 
 


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