Kartoffelmarkt 2006 / 2007
G. Krug-Lehmann krug-lehmanng@llh.hessen.de Stand: 02.03.2007


Das Ergebnis der Kartoffelernte liegt inzwischen vor. Die ZMP meldet das in 2006 nur 10,03 Mil.t In Deutschland geerntet wurden. Dies sind 1,3 Mil.t weniger als im Vorjahr. Trotz der kleiner ausgefallenen Kartoffelernte 2006 steht zur Bedarfsdeckung des Marktes noch deutsche Ware zur Verfügung. Allerdings gewinnen neue Frühkartoffeln aus dem Mittelmeerraum beim Absatz an Bedeutung.

Marktlage
Deutsche Ware aus der Ernte 2006 ist noch in kleinen Beständen verfügbar. Die Bestandserhebung der ZMP bei Speise- und Veredlungskartoffeln zeigt jedoch, einen viel kleineren Vorrat als in den Vorjahren. In einzelnen Regionen wurden bis zu 30% weniger Lagerkartoffeln gemeldet. Schon seit Ende 2006 wurden Deutsche Kartoffeln durch Importe aus dem Mittelmeerraum ergänzt. Mittlerweile sind auch Importfrühkartoffeln in den Regalen der Discounter und im LLH.

Der ungünstige Witterungsverlauf im Jahr 2006 beeinträchtigte die Qualität der geernteten Kartoffeln. Zu Wachstumsbeginn erhielten die Knollen zu wenig Niederschlag. Im regenreichen August konnten die Kartoffeln noch wachsen, die Knollen blieben aber z.T. glasig, da sich nicht mehr genügend Stärke aufbauen konnten. Durch die Qualitätsmängel konnte nur ein Teil der Ernte tatsächlich vermarktet werden. Die Preise für Kartoffeln sind durch das knappe Angebot im Vergleich zu den Vorjahren sehr hoch.

Vergleichsweise früh wurden Speisefrühkartoffeln importiert. Auch diese Kartoffeln werden hochpreisig angeboten. Während 2006 ein paar hundert Tonnen im Januar in Deutschland verkauft worden sind, dürften es in diesem Jahr wenige tausend Tonnen sein.

Das Kaufinteresse der Verbraucher ist wegen der hohen Preise gering.

Die verarbeitende Industrie braucht jedoch noch Ware. Neben der Kontraktware werden auch freie Partien mit stetig ansteigenden Kursen geordert.

 

Prognose

  • Die geringen deutschen Bestände an Lagerkartoffeln begünstigt Ware aus Frankreich und Nordafrika.
  • Die Marktbeteiligten rechen mit stabilen bzw. nochmals gefestigten Preisen.
  • Obwohl die Exportgeschäfte stetig laufen, entstehen derzeit keine neuen belebenden Impulse.
 
 
 

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