Wieder steigende Kurse für Schlachtschweine
G. Krug-Lehmann krug-lehmanng@llh.hessen.de Stand: 12.02.2007


Nach einem Tief zu Beginn des Jahres werden jetzt wieder höhere Auszahlungspreise gezahlt. Bei der Internet Schweinebörse wurde zuletzt ein Durchschnittspreis von 1,36 EUR erzielt.

Marktlage Weltmarkt
Weltweit ist die Schweineproduktion seit 1990 bis jetzt um fast 50 % gestiegen. Die Konkurrenz um den osteuropäischen Markt ist hart. Auch Brasilien versucht hier Fuß zu fassen. Durch das Auftreten der Maul- und Klauenseuche in Brasilien im letzten Jahr traten Handelsbeschränkungen in Kraft. Der europäischen Markt konnte dadurch ein höheres Preisniveau realisieren.

Marktlage Europäische Union
In der europäischen Union wurde 2005 ca. 21,1 Mio.t Schweinefleisch erzeugt. Dies entspricht etwa 20,6 % der Welterzeugung. Die Mitgliedsländer der bis dato EU-25 mit den größten Schweinebeständen waren:

  • Deutschland (4,5 Mio. t Schlachtgewicht)
  • Spanien (3,2 Mio. t Schlachtgewicht)
  • Frankreich (2,3 Mio. t Schlachtgewicht)
  • Polen (1,9 Mio. t Schlachtgewicht)
  • Dänemark (1,8 Mio. t Schlachtgewicht)
  • EU–25 insgesamt (21,1 Mio. t Schlachtgewicht)

Abnehmer für europäisches Schweinefleisch sind überwiegend Japan und Rußland. Während in Deutschland ein großer Anteil der erzeugten Schweine für die eigene Versorgung gebraucht wird, ist Dänemark der größte Exporteur der EU. Auf den europäischen Märkten ist ein einheitliches Preisniveau zu erkennen. Durch die Einführung des Euro sind die Märkte einheitlicher geworden.

Marktlage Deutschland
Nach einem Tief zu Beginn dieses Jahres steigt inzwischen die Nachfrage nach Schweinefleisch wieder. Damit stiegen auch die Preise. Der Schlachtpreis der 4.DVO in der 5. Kalenderwoche (29.01. – 04.02.07) lag bei 1,35 EUR/kg SG.

Das Preishoch vom August 2006 mit Preisen bis 1,76 EUR/kg SG kann derzeit nicht erreicht werden. Insgesamt liegen die Preise unter denen des letzten Jahres.

 

Fakten

  • Die Preise für Schlachtschweine sind mehr den je vom Weltmarktpreis abhängig.

  • Die Kurse in Europa sind stark vom Exportumfang abhängig.

  • Andere Länder wie z. B. Brasilien sind starke Konkurrenten auf dem Fleischmarkt.

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Prognose
Der europäische Schlachtschweinemarkt ist gut positioniert. Durch den hohen Qualitätsstandard des europäischen Schweinefleisches und die effektive Bekämpfung von Seuchen konnten die Märkte bisher gehalten werden. Im Zuge der immer stärker werdenden Globalisierung sind Marktverschiebungen möglich. Die immer teurer werdenden Energien müßten langfristig die Transportkosten stärker beeinflussen. Europa mit seiner günstigen Lage könnte davon profitieren.

 

 
 
 
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