Rapsschrot: Knapp, teuer und GVO-frei
S. Linker sabine.linker@llh.hessen.de Stand: 07.02.2007


Rapsschrot hat sich zu einem "Renner" am Markt entwickelt. Die Folge: Trotz stetiger Ausweitung der Ölmühlenkapazität wird das Rapsschrot-Angebot immer knapper und damit auch immer teuerer. Nachdem eine Produktionsanlage in Neuss ausgefallen ist, schnellen die Preise jetzt weiter in die Höhe.

Marktlage
Rapsschrot wird als Proteinfuttermittel immer beliebter. Ein hoher Anteil an unabgebautem Protein, ein hoher Methioningehalt, eine günstige Fettsäuren- und Kohlenhydratzusammensetzung und die GVO-Freiheit bei EU-Herkünften haben Rapsschrot einen neuen Stellenwert bei der Planung der Rinder- und Schweine-Futterration ermöglicht. Die Nachfrage steigt stetig und kann derzeit kaum gedeckt werden.

Da kaum noch freie Ware zur prompten Lieferung verfügbar ist, bleiben die Umsätze am Markt gering. Nachdem auch die Kurse für Sojaschrot in den letzten Tagen weiter angezogen haben, liegen die Preise für Liefertermine bis März/April auf Großhandelsebene inzwischen bei 145-150 Euro/t. Direkt lieferbare Ware schießt inzwischen über die 150 Euro-Markr hinaus.

Für einen zusätzlichen Preisauftrieb bei Rapsschrot hat jüngst die Meldung gesorgt, daß die Ölmühle Thywissen in Neuss nach einem Schaden in der Extraktionsanlage die Auslieferung von Rapsschrot vorerst einstellen mußte. Auf Handelsebene wurden die Angebote bis März/April daraufhin nach oben korrigiert .

 

Prognose
In den kommenden Wochen wird die Versorgungslage am Rapsschrot-Markt äußerst eng bleiben. Das Angebot fällt extrem knapp bis "beinahe ausverkauft" aus. Prompt lieferbare Ware erzielt daher kräftige Aufgelder. Derzeit werden erst Liefertermine ab Mai wieder rund 13 Euro niedriger angeboten.

Nach meiner persönlichen Einschätzung werden die Kurse in den nächsten Tagen nochmals leicht anziehen. Aus Sicht vieler Käufer ist inzwischen jedoch eine ökonomische Schmerzgrenze erreicht, die bereits zu einer gewissen Kaufzurückhaltung führt.

Rapsschrot dürfte seinen Preisgipfel - solange die Sojakurse keine neue Preisrally starten - weitgehend erreicht haben. Attraktivere Preise bieten sich erst wieder für Zukäufe ab April/Mai.

 
 
 


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