Die Sojapreise liegen wieder deutlich über den November-Kursen.
Und das, trotz erneuter Rekord-Ernteaussichten. Festere Sojakurse in den USA lassen
die Weltmarktpreise steigen.
Marktlage
Die
Sojapreise zogen seit dem Herbst 2006 zunächst leicht, inzwischen jedoch
immer stärker an. Nach dem kurzfristigen Preistief Anfang Dezember liegen
die Kurse jetzt wieder deutlich über dem November-Preisniveau.
Trotz
der schwächeren Umsätze in den letzten Wochen zogen die Preise weiter
an. Die seit Mitte Dezember wieder steigenden Kurse an der Warenterminbörse CBOT
in Chicago/USA verhindern, daß trotz des hierzuland umfangreichen Angebotes
Schwächesignale entstehen.
Damit reagiert der Markt
auf die höheren internationalen Vorgaben.
Angebot und Nachfrage entwickeln sich infolge
der schwächeren Umsätze weitgened ausgeglichen. Ab Ölmühle Hamburg notierte
Sojaschrot 44/7 zur prompten Lieferung zuletzt bei 192 Euro/t netto.
Ab mitteldeutsche Ölmühle liegen die Kurse derzeit bei 204-215 Euro/t netto
zur prompten Auslieferung. Mai-Termine werden rund 10 bis 14 Euro/t
günstiger angeboten.
Sowohl an den Großhandelsplätzen
(z.B. Rotterdam (Importhafen) und Produktenbörsen)
wie auch bei den Endkundenpreisen
spiegelt sich die südamerikanische Rekordernte wider. Mit Endkundenpreisen
von 220-230 Euro/t netto liegen die Preise über dem Vorjahresniveau.
An der Produktenbörse Hamburg
wurde der Sojaschrot-Preis auf Großhandelsebene mit 193 Euro/t netto zur
prompten Lieferung höher als zuvor notiert.
An der Produktenbörse Mannheim
wurde Sojaschrot auf Großhandelsebene mit 213,00 - 214,00 Euro/t netto zur
prompten Lieferung ebenfalls 5 Euro höher als ende Dezember notiert.
Fakten
Neue Rekordernte für 2006/07 in Sicht
Die
weltweite Erzeugung dürfte in der laufenden Saision 2006/07 wieder neue Ernterekorde
erreichen. Nach der nenen Rekordernte in den USA im letzten Jahr, werden auch
für alle südamerikanischen Anbauländer weitere Produktionssteigerungen
erwartet.
Der Anteil Südamerikas an der Welt-Soja-Produktion
steigt seit Jahren und dürfte in der laufenden Saison mehr als 45 %
betragen, während der Anteil der USA nur noch bei 38,5 % liegt. Damit
spielt die Entwicklung der Witterung in Südamerika für die Preisentwicklung
und die Markterwartungen eine immer wichtigere Rolle. Derzeit entwickeln sich
die Wachstumsbedingungen (Bodenfechte, Temperatur ...) sowohl in den meisten
Gegenden Argentiniens wie auch Brasiliens günstig.
Baisse-Tendenz
Prognose
Bereits
in der Saision 2005/06 sorgte eine globale Rekordernte für den Aufbau höherer
Endbestände. Die aktuellen Anbau- und Wetter-Prognosen für Südamerika
lassen auch in der laufenden Saison eine neue Rekordernte erwarten. Somit sind
höhere Endbestände auch für die Saison 2006/07 vorprogrammiert.
Bis
zum März bleiben die USA jedoch die Hauptanbieter am internationalen Markt
und werden daher auch das Weltmarkt-Preisniveau dominieren. In den USA prägen
die steigende Nachfrage und die Erwartung einer niedrigeren Anbaufläche im
Jahr 2007 die Preisentwicklung. Da die US-Märkte als Leitmärkte fungieren,
steigen folglich die Kurse weltweit leicht an.
Anfang März
startet die Ernte in Brasilien, so daß das US-Angebot ab Mitte April durch
Ware aus Südamerika ergänzt wird.
Nach meiner
persönlichen Einschätzung dürften die Sojapreise - trotz der derzeitigen
Preisanstiege - auch in den kommenden Monaten auf dem derzeitigen niedrigem
Niveau verharren, sofern die Wachstumsbedingungen in Südamerika günstig
bleiben.
Der Verarbeitung zu Biodiesel bleiben aufgrund
der EU-Abgsnorm vorerst enge Grenzen gesetzt, so daß auch von dieser Seite nur
begrenzte Hausse-Impulse zu erwarten sind.