Nach dem Angebotsdruck der letzten Wochen entlastet jetzt
eine wieder größere Nachfrage den Markt. Am Schlachtschweinemarkt haben
die Schlachtungen ein neues Rekordniveau erreicht.
Marktlage
In
Deutschland fällt nicht nur das Angebot am Schlachtschweinemarkt groß
aus, auch die Zahl der Schlachtungen liegt weiterhin auf Rekordniveau.
In
der Woche zum 12.11.2006 wurden von den nach der 4.DVO meldepflichtigen Schlachtstätten
insgesamt 811.051 Tiere geschlachtet. Damit lagen die Schlachtzahlen zwar
niedriger als in den Vorwochen, doch dennoch auf sehr hohem Niveau.
Obwohl
die Schlachtunternehmen in der Bundesrepublik schon seit längerem ihre Kapazitäten
aufstocken, stellten Schlachtzahlen von mehr als 800.000 Tiere bis Ende letzten
Jahres Ausnahmen dar. Dagegen lagen sie 2006 bisher in durchschnittlich jeder
zweiten Woche darüber, oft sogar deutlich.
Laut Statistischem
Bundesamt wurden von Januar bis einschließlich September dieses Jahres insgesamt
36,7 Millionen Schweine in Deutschland geschlachtet; das waren 1,4 Millionen
Stück bzw. knapp 4 % mehr als im entsprechenden Vorjahreszeitraum. Die Schlachtmenge
wurde um 117.300 Tonnen auf gut 3,4 Mio.t Schweinefleisch ausgeweitet.
Das hohe Angebot an Schlachtschweinen hat
den Auszahlungspreis der Schlachtunternehmen in den letzten Wochen regelrecht
abstürzen lassen. Ende Oktober lag der Preis für E-Schweine in Hessen
nur noch bei 1,46 Euro/kg SG und damit rund 18,4 % unter dem Höchstkurs
von Ende August.
Inzwischen fällt das Schlachtschweine-Angebot
nicht mehr ganz so groß aus, wie in den Vorwochen. Damit geht auch der Preisdruck,
der seit Anfang September immer stärker wurde, allmählich zurück.
Mit 1,41 Euro je kg SG wurde der sogenannte Vereinigungspreis
unverändert zur Vorwoche festgesetzt. Die Talsohle scheint damit erreicht
zu sein.
Prognose
Flotte
Exporte in Richtung Osteuropa und eine wieder bessere Verbrauchernachfrage verschaffen
den schlachtreifen Schweinen einen glatten Absatz. In den kommenden Wochen ist
mit einen kleineren Angebot zu rechnen, während die Nachfrage weiter leicht
ansteigen dürfte.
Damit dürfte sich der Markt
jetzt wieder drehen, zumal die Schweinepreise in vielen anderen EU-Regionen ebenfalls
wieder leicht anziehen konnten.
Indikator dafür, daß
die Talsohle bei den Schlachtschweinepreisen durchlaufen sein dürfte, ist
auch die wieder festere Tendenz bei den Preisen im Fleischhandel. Die Schlachtzahlen
dürften daher weiterhin auf hohem Niveau bleiben, zumal viele Schlachtunternehmen
ihre Schlachtkapazitäten ausgebaut haben.
Ich erwarte
daher bereits im Laufe der Woche eine weitere leichte Nachfragebelebung und ein
kleines Preis-Plus von 1 bis 2 Euro-Cent/kg SG.