Der Biomarkt in Deutschland boomt
G. Krug-Lehmann krug-lehmanng@llh.hessen.de Stand: 10.11.2006


In den letzen Jahren sind zweistellige Wachstumsraten beim Umsatz mit Bio-Lebensmitteln erzielt worden. Die Produktion in Deutschland reicht nicht aus, den immer größer werdenden Bedarf zu decken.

Marktlage
Während 2001 der Umsatz mit Öko-Lebensmitteln noch bei 2,7 Mrd. Euro lag, konnte die Branche in 2005 schon 3,9 Mrd. Euro erzielen. Es wird geschätzt, daß 2006 der Umsatz nochmals um 15 % steigt. Der Einstieg des Lebensmitteleinzelhandels und der Discounter in das Biogeschäft führten zu höheren Umsätzen.

Die Preissituation ist für die deutschen Erzeuger dennoch schlechter als in den Jahren zuvor. Enorm gestiegene Energiekosten und ein umfangreiches Angebot an Bio-Produkten in den Supermärkten führen zu sinkenden Preisen.

Die steigende Vermarktung von Öko-Produkten wird von einem Teil des Ökolandbau und den Bio-Fachgeschäften kritisch beobachtet. Die Befürchtungen sind, dass die traditionellen Vermarktungswege verdrängt werden und dass die Preise für die Erzeuger durch die Vermarktung durch den Discounter zu stark herabgesetzt werden.

Zudem führt diese Entwicklung zu verstärkten Importen aus Drittländern. So entwickelt sich beispielsweise Argentinien zu einem starken Exporteur von Bio-Produkten mit Exportziel Europa. An erster Stelle bei den Exporten stehen Getreide- und Ölfrüchte. Aber auch Obst, vor allem Kernobst, wird nach Europa exportiert. Von wachsender Bedeutung sind auch Pflaumen, Trauben und Kirschen. Rund 20.200 t Obst werden aus Argentinien exportiert. Etwa drei Viertel des Obstes ist für den europäischen Markt bestimmt.

Die Nachfrage nach Bio-Fleisch- und -Wurstwaren ist weiterhin auf einem hohen Niveau. Gleichzeitig wird es auf dem deutschen Markt noch mehr Bio-Fleisch geben. Die Umstellungsphase vieler Betriebe wird in Kürze beendet sein. Die allgemein schwache Konjunktur und der Aufpreis gegenüber konventionell erzeugter Ware hemmen den Absatz.

 

Prognose
Das Bio-Sortiment konnte und kann vor allem im konventionellen Lebensmitteleinzelhandel weiter Fuß fassen. Vor allem die großen Handelsketten haben Öko-Produktlinien in ihr Sortiment aufgenommen.

Hausse-Faktoren:
• Bio-Produkte sind eine Wachstumssparte.
• Das Angebot an Bio-Produkten wird immer vielfältiger.
• Der Umsatz steigt, die einzelnen Produkte werden für die Verbraucher günstiger.

 
 
 
Vorhergehende Beiträge
--- 
  
 
 
 
 

Seitenanfang