Die Rapssaaten-Preise steigen wieder. Nachdem der Rapsmarkt
in den letzten Wochen leicht unter Druck geraten war, wird jetzt immer deutlicher,
wie eng die Versorgungslage wirklich ist.
Marktlage
Der hohe Bedarf für die Biodiesel-Produktion dürfte 2006/07 so viel Rapsöl in
die technische Verwertung abfließen lassen, daß Handel und Verarbeitung derzeit
über Preisanhebungen bemüht sind, ausreichend Ware unter Vertrag zu nehmen.
Die
Besteuerung von Biodiesel ab August 2006 mit 9 Cent/Liter ist längst
in die Preiskalkulation eingespeist. Nachdem die Kurse am Wochenanfang noch nachgaben,
zogen die Großhandelspreise zuletzt wieder an. Grund für den Preisanstieg
ist, daß das globale Ölsaatenangebot insgesamt leicht rückläufig
ist, während der Bedarf - für allem für energetischen Einsatz -
sprunghaft ansteigt.
Franko Ölmühle Hamburg notierte Food-Rapssaat
zur prompten Lieferung zuletzt bei 247 Euro/t netto ex-Ernte. Franko mitteldeutsche
Ölmühle liegen die Kurse derzeit bei 245-250 Euro/t netto für Liefertermine
ex-Ernte Für spätere Liefertermine werden derzeit Preisaufschläge
von 3 bis 6 Euro/t gehandelt.
Sowohl an den Großhandelsplätzen
(z.B. Rotterdam (Importhafen) und Produktenbörsen)
wie auch bei den Erzeugerpreisen spiegelt
sich die etwas Hausse-Stimmung wider. Mit Erzeugerpreisen von 220-230 Euro/t
netto franko Landhandelslager bzw. 225-235 Euro/t netto ab Hof (Strecke)
zogen die Kurse im Vergleich zur Vorwoche leicht an.
An der
Produktenbörse Hamburg wurde der Rapssaaten-Preis
auf Großhandelsebene mit 248 Euro/t netto ex-Ernte 3 Euro höher
als in der Vorwoche notiert.
An der Produktenbörse
Mannheim wurden Rapssaaten auf Großhandelsebene mit 238-239 Euro/t netto
ex-Ernte schwächer notiert.
In den letzten Tagen legte Rapssaat an den
Warenterminbörsen wieder zu. Am 06.07.2006 notierten die Kurse für den Termin
August 2006 an der MATIF, Paris/Frankreich
bei 253,25 Euro/t und lagen damit 2,75 Euro über der Durchschnittsnotierung
der Vorwoche. Der rege Handel an der Matif zeigt das große Interesse des
Handels, der Ölmühlen und der Bioenergie-Branche an einer Absicherung
ihrer Geschäfte zur kommenden Ernte. In der vergangenen Woche wurden 7.423 Kontrakte
gehandelt.
Auf dem internationalen Börsenpakett notierte
Raps an der WCE, Winnipeg/Kanada
für den Juli-Termin mit umgerechnet 203 Euro/t rund 13 Euro über
dem Durchschnitt der Vorwoche. Damit konnten sich die kanadischen Notierungen
weiter verbessern, liegen jedoch nach wie vor deutlich unter den EU-Preisen.
Prognose
Trotz
der derzeit anziehenden Kurse ist zu erwarten, daß es spätestens mit Beginn der
Ernte erneut zu Preisrücknahmen kommt. Wer einen Verkauf während der Erntezeit
plant, sollte daher jetzt einen Terminverkauf ex-Ernte in Erwägung ziehen.
Nach
dem saisonüblichen "Erntetal" dürfte sich für den Rohstoff Raps dennoch in
den kommenden Monaten ein glatter Absatz und ein gutes Rendite-Potential eröffnen.
Bei einem späteren Verkauf sollte jedoch bedacht werden, daß die anfallenden Kosten
für Ein-/Auslagerung und monatliche Lagerung durch höhere Erlöse abgefangen werden
müssen.