Die Gerstenernte hat auf den leichten Frühdrusch-Standorten
in Süd- und Mittelhessen begonnen. Hitze und Trockenheit lassen die Bestände dort
schnell abreifen.
Wintergerste
bringt hohe Erträge
Niederschläge blieben in den letzten Tagen
regional eng begrenzt, so daß es erst heute zu Ernteunterbrechungen kommt.
Bei Feuchtegehalten von 13-14 %, teilweise auch unter
13 % konnten die Mähdrescher auf sehr leichten Standorten bis zu 70 dt
Gerste dreschen. Von besseren Standorten werden Erträge von 85 bis
100 dt/ha gemeldet, teilweise auch darüber.
Während
anfänglich bei sehr leichten Standorten noch niedrige Hektolitergewichte beklagt
wurden, werden inzwischen interventionsfähige Qualitäten über 64 kg/hl eingebracht.
Sofern die heute einsetzenden Niederschläge gering
bleiben, wird mit dem Start der Roggen-Ernte in Südhessen zum Ende der
27. Kalenderwoche, im Gebiet Wetterau eine Woche später gerechnet. Bei weiterhin
guter Bestandsabreife ist mit guten Roggen-Erträgen und besten Qualitäten zu rechnen.
Weniger positiv stellt sich die Situation bei Weizen
aufgrund einer ungünstigen Niederschlagsverteilung dar. Probleme beim Kornansatz,
der Kornausbildung, der Eiweißumlagerung usw. lassen nicht nur je nach Bodenfeuchte
auf regional abweichende Erntestarttermine und Erntemengen schließen. Auch die
zu erwartenden Qualitäten dürften sehr unterschiedlich ausfallen und oftmals unter
den Erwartungen liegen.
Marktlage
Die
Preisbildung ist noch nicht abgeschlossen. Die hohen Erträge haben jedoch
bereits zu einem Preisrutsch geführt. An der Produktenbörse Frankfurt wurden
die Großhandelspreise für Futtergerste am 06.07.2006 von zuletzt 98-102 Euro/t
auf 87-88 Euro/t zurückgenommen.