Eier: Gute Nachfrage - gute Preisaussichten
S. Linker sabine.linker@llh.hessen.de Stand: 02.06.2006


Die Fußball-WM läßt die Nachfrage nach schwarz-rot-gold-gefärbten Eiern boomen und das Freiland-Eier-Angebot wird immer knapper. Gute Aussichten also für stalile Eierpreise.

Marktlage
Am Eier-Markt entwickeln sich Angebot und Nachfrage weitgehend ausgeglichen. Die kontinuierliche Nachfrage steht einem insgesamt bedarfsdeckenden Angebot gegenüber. Da die Verbrauchernachfrage recht rege verläuft und der LEH zügig neue Ware bei den Packstellen ordert, bleiben die Preise stabil.

Für die Tage nach Pfingsten wird mit einer etweas schächeren Nachfrage gerechnet. Abzuwarten bleibt, ob das Angebot weiterhin so bedarfsorentiert ist, daß die stabile Preistendenz anhält.

Bereits gekochte und gefärbte Eier, die hierzulande vor allem an Karneval und an Ostern hoch im Kurs stehen, sind in diesem Jahr ein Renner: Die Zentrale Markt- und Preisberichtstelle, Bonn (ZMP) berichtet, daß in den ersten vier Monaten dieses Jahres die Verbraucher rund 17 % mehr gefärbte Eier gekauft haben als im Vorjahr. Der Anteil an den gesamten Eierkäufen der Privathaushalte (ohne Außer-Haus-Käufe) erhöhte sich auf 9,3 % gegenüber 8 % im Vorjahreszeitraum.

Die Fußballweltmeisterschaft in Deutschland beschert den gefärbten Eiern derzeit einen weiteren Boom: Eier in den Farben schwarz-rot-gold kommen bei den Verbrauchern so gut an, daß die Färbereien trotz Sonderschichten die Nachfrage des Handels kaum decken können.

 

Kennzeichnung als "Freiland-Ei" nur mit Ausnahmegenehmigung

Seit dem 10. Mai ist die Geflügelaufstallungsverordnung in Deutschland in Kraft getreten: Geflügel darf nur noch in geschlossenen Ställen oder unter einer überstehenden, nach oben gegen Einträge gesicherten dichten Abdeckung und mit einer gegen das Eindringen von Wildvögeln gesicherten Seitenbegrenzung (Schutzvorrichtung) gehalten werden.

Ausnahmen werden von den Kreisveterinärämtern nur unter bestimmten Voraussetzungen genehmigt, die zum Beispiel eine maximale Geflügeldichte beinhalten. Die Geflügeldichte ist in der aktuellen Verordnung wesentlich großzügiger definiert als in dem vorangegangenen Entwurf und ermöglicht nun auch die Genehmigung der Freilandhaltung für kommerzielle und überregional vermarktende Betriebe.

Ab dem 12. Mai gelegte Eier dürfen hierzulande nur dann noch als Freilandeier vermarktet werden, wenn der Betrieb über eine entsprechende Ausnahmegenehmigung verfügt.

Da noch völlig unklar ist, wie rasch und in welchem Umfang derartige Genehmigungen erteilt werden, ist noch nicht abzusehen, inwieweit sich das Angebot an Freilandeiern auf dem Markt verringern wird. Ob die Abnehmerseite stattdessen auf Bodenhaltungsware ausweichen wird oder ob sie stärker auf importierte Freilandeier zurückgreift, bleibt abzuwarten. Kräftige Verschiebungen zwischen Haltungsformen und Herkünften dürften am Eiermarkt unvermeidbar sein, an der Gesamtmenge der verfügbaren Ware wird sich allerdings nichts ändern.

Hausse-Tendenz bei Verknappung des Freilandeier-Angebotes

 
 
 
Vorhergehende Beiträge
--- 
  
 
 
 
 

Seitenanfang