Mischfutter: Getreideanteil 2004
in Deutschland höher - in der EU-25 niedriger
S. Linker  sabine.linker@llh.hessen.de  Stand: 16.08.2005


Beim Rohstoffeinsatz in der Mischfutterproduktion spielt der Getreideeinsatz eine nach wie vor wichtige Rolle. 2004 stieg der Getreideanteil auf über 43 %.

Mischfutter-Produktion in Deutschland
Die Mischfutterherstellung in Deutschland lag in 2004 erneut über der 20-Millionen-Tonnen-Marke. Insgesamt wurden 20,159 Mio. Tonnen Mischfutter produziert. Dies entspricht einem Plus von 150.733 Tonnen bzw. 0,8 % gegenüber dem Vorjahr.

Sowohl in Deuschland wie in der gesanten EU liegt der Schwerpunkt der Produktion beim Schweinemischfutter. Nach dem Rückgang der Rinderbestände in Deutschland ging die Herstellungsmenge von Rinderfutter um rund 2 % zurück, während aufgrund des höheren Spezialisierungsgrades der Veredelungsbetriebe die Produktion von Schweinemischfutter um 2,1 % auf über 7,6 Millionen Tonnen zunahm. Bei der Mischfutterproduktion für Geflügel hielt der Negativtrend bei der Herstellung von Legehennenfutter an. Die Produktion nahm im Jahr 2004 bundesweit um 0,9 % auf rund 2,2 Millionen Tonnen ab. Gegenläufig dazu war dagegen die Entwicklung der Mischfutterherstellung für Mastgeflügel. Hier wurden bundesweit rund 2,9 Millionen Tonnen produziert, was eine Zunahme um 5,1 % bedeutet.

Mischfutter-Produktion in der EU-25
In der Europäischen Union stieg die Produktion von Mischfutter 2004 gegenüber dem Vorjahr ebenfalls leicht. Nach Schätzungen des Europäischen Verbandes der Mischfutterindustrie wurden in der EU-25 142,1 Millionen Tonnen Mischfutter hergestellt und damit 0,4 % mehr als die vorjährigen 141,5 Millionen Tonnen.

Auch in der EU-25 nahm die Produktion von Futtermischungen für Rinder um 3,3 % auf 36,5 Millionen Tonnen ab. Mit fast 47,8 Millionen Tonnen Schweinemischfutter konnte sich dessen Produktion knapp auf dem Vorjahresstand behaupten. An Geflügelmischfutter stellten die Betriebe mit 46,1 Millionen Tonnen 3,6 mehr her als 2003.

Getreideanteil im Mischfutter nach wie vor hoch
In Deutschland stieg der Anteil von Getreide am gesamten Rohstoffeinsatz 2004 leicht auf über 43 %. Dabei nahm vor allem die Verwendung der preislich interessanten Getreidearten Roggen und Gerste zu, während Weizen und Triticale anteilsmäßig einbüßten. Bei den Ölkuchen und -schroten hielt sich der Gesamteinsatz in etwa auf dem Vorjahresniveau. Dagegen ging die Verwendung von Sojaschrot zugunsten von Rapsprodukten leicht zurück.

Dagegen lag der Getreideanteil im Mischfutter 2004 EU-weit nur bei 37,9 % gegenüber 43,7 % im Jahr zuvor. Der hohe Einsatz von Mischfutter und die relativ geringe Einsatz von Getreide im Mischfutter steht in Zusammenhang mit der EU-weit kleinen Getreideernte im Jahr 2003. Aus der folgenden Ernte stand wieder so reichlich Getreide zur Verfügung, dass viele Landwirte den Einsatz von Ergänzungsfuttermitteln in Verbindung mit hofeigenem Getreide favorisierten. Beim Getreideeinsatz im Mischfutter gab es von Land zu Land allerdings beträchtliche Unterschiede: Den höchsten Einsatz verzeichnete man in Spanien mit gut 55 %, in Österreich waren es fast 53 %. Den niedrigsten Getreideanteil im Futter ermittelte man in den Niederlanden mit 23 %.

 

 
 
 
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