Bio-Energie: Hausse am Biodiesel-Markt
S. Linker  sabine.linker@llh.hessen.de  Stand: 06.07.2005


Die Produktion und der Absatz von Biodiesel boomen. Die Beimischung von Biodiesel zu fossilem Treibstoff entwickelt sich zu einer immer wichtigeren Absatzschiene. Für 2005 und 2006 werden weitere Produktionsausweitungen erwartet.

Marktlage
Nach Angaben des Verbandes Deutscher Biodieselhersteller (VDB) wird der Anteil der Mischungen am Biodieselabsatz 2005 auf 40 % geschätzt - gegenüber dem Vorjahr wäre dies ein Plus von 15 %-Punkten. Zwischenzeitlich bauten die Mineralölraffinerien ihren Biodiesel-Bedarf deutlich auf rund 1,4 Moi.t aus.

Die Beimischungsquote von Biodiesel im fossilen Diesel liegt nach Angaben der Ölmühle Hamburg AG derzeit bei etwa 4 %. Die Ausnutzung der 5 %-Quote bei der Zumischung sei aufgrund saisonaler und logistischer sowie der Vertriebsregionen (Deutschland, Exportmarkt) nicht zu erreichen.

Auch die Nachfrage der Landwirtschaft nach Biodiesel wird - so die Einschätzung der Biodieselbranche - nach den Neuregelungen bei Agrardiesel deutlich wachsen. Erwartet wird ein Anteil von 5 % der Biodiesel-Produktion, der in der Landwirtschaft Absatz finden könnte.

Der Bedarf der Lkw-Fuhrparks wächst ebenfalls. Schätzungen erwarten, daß die Zahl der Lkw's, die in Deutschland mit reinem Biodiesel betrieben werden, voraussichtlich um 3.000 auf 22.000 Fahrzeuge steigen wird.

Fakten

  • Rasanter Ansteig der Biodiesel-Produktion
    Der rasante Anstieg der Biodiesel-Produktion in Deutschland hat in den letzten Jahren jährlich neue Rekorde erreicht. Berücksichtigt man die im Bau befindlichen und die konkret geplanten neuen Anlagen, wird die Kapazität der deutschen Biodieselproduzenten von 290.000 t im Jahr 2000 bis Ende 2006 auf etwa 2,3 Mio.t steigen.

    Ausgelöst wurde die Investitionswelle durch die Änderung des Mineralölsteuergesetzes zur Mineralölsteuerbegünstigung von Biokraftstoffen Amfang 2004. Das Resultat ist ein sprunghafter Anstieg um 716.000 t auf über 1,9 Mio.t bis Ende 2005. Mit den neuen Anlagen, die für das Jahr 2006 geplant sind, erreicht Deutschland mit über 2 Mio.t Kapazität ein im internationalen Vergleich eine Führungsrolle.

    Die wachsenden Produktionskapazitäten haben in Deutschland zu einem permanent wachsenden Bedarf der Veresterungsanlagen an Rapssaaten geführt. Inzwischen wird der Bedarf in Deutschland nicht nur über die inländische Produktion, sondern in zunehmendem Maße durch Zukauf im Ausland gedeckt. Die Anlagebetreiber schließen inzwischen immer mehr Anbaukontrakte mit Erzeugern in anderen EU-Staaten ab, um ihren Rohstoffbedarf zu sichern.

 

 
 
 
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