Milch: Kräftiger Rückgang der Milchquotenpreise
S. Linker  sabine.linker@llh.hessen.de  Stand: 06.04.2005


Bei der 15. Milchbörse am 01.04.2005 wurde der durchschnittliche Milchquotenpreis mit 38 Cent je kg Milchquote ermittelt. Dies bedeutet einen Preisrückgang um ca. 17 % bzw. 8 Cent zum letzten Börsentermin im November 2004.

Marktlage
Seit Einführung der Milchbörse im Jahr 2000 brachte der Börsentermin am 01.04.2005 den niedrigsten durchschnittlichen Börsenpreis, der je erzielt wurde. Nach Mitteilung des Deutschen Bauernverbandes (DBV) beträgt der durchschnittliche Quotenpreis in den alten Bundesländern 39 Cent je kg Milchquote. Damit ist er wiederum doppelt so hoch wie der durchschnittliche Quotenpreis von 17 Cent je kg in den neuen Bundesländern. Verglichen mit dem Handelstermin vor zwei Jahren (02.04.2002) hat sich der Milchquotenpreis jedoch mehr als halbiert.

Spitzenreiter bei den Quotenpreisen ist wie in den vergangenen Jahren die Oberpfalz in Bayern mit 53 Cent je kg Milchquote. Im Gegensatz zur letzten Börse ist aber auch hier der Quotenpreis um 22 Cent je kg (fast 30 %) gesunken. Im Übertragungsgebiet Thüringen wurden mit 12 Cent je kg erneut die niedrigsten Quotenpreise erzielt.

Von den 3.516 Milcherzeugern, die Milchquote verkaufen wollten, waren 3.027 erfolgreich. Demzufolge konnten 86 % ihre Milchquote veräußern. In drei Übertragungsgebieten konnten alle Anbieter ihre Quote verkaufen. Zu rund 86 % (144.145.678 kg) konnte die angebotene Menge von insgesamt 164.773.111 kg veräußert werden.

 

Detailergebnisse des Handels am 1. April 2005

Verkaufsstelle
Preis
in Euro
gehan-
delte Menge in kg
Menge in kg
Anbieter
Nachfrager
angeb.
nachgefr.
ges.
erfolgr.
ges.
erfolgr.
Baden-Württemberg
Reg.-Bez.Stuttgart
0.26
4.245.511
4.925.492
8.319.822
147
130
265
156
Baden-Württemberg
Reg.-Bez.Karlsruhe
 0.19
456.310
618.455
4.228.287
21
20
94
26
Baden-Württemberg
Reg.-Bez.Freiburg
 0,34
3.199.158
4.097.296
6.051.746
132
108
186
134
Baden-Württemberg
Reg.-Bez.Tübingen
 0.30
9.076.319
9.478.199
14.392.538
250
238
506
393
Bayern / Reg.-Bez. Oberbayern
0.50
13.421.427
15.277.690
18.725.307
431
387
1.068
825
Bayern / Reg.-Bez. Niederbayern
0.37
6.099.733
9.023.835
10.564.016
288
191
554
358
Bayern / Reg.-Bez. Oberpfalz
 0.53
6.023.425
8.704.984
7.108.737
243
173
392
336
Bayern / Reg.-Bez. Oberfranken
0.38
3.476.418
4.224.363
4.470.548
130
113
183
135
Bayern / Reg.-Bez. Mittelfranken
 0.37
2.938.715
4.778.332
6.021.162
178
109
259
142
Bayern / Reg.-Bez. Unterfranken
 0.29
1.178.336
1.178.336
5.138.936
51
51
110
25
Bayern / Reg.-Bez. Schwaben
 0.38
11.524.892
13.407.162
22.098.635
323
272
1.025
619
Hessen
0.23
5.459.547
6.246.510
12.525.978
144
130
275
157
Niedersachsen/
Bremen
 0.39
31.739.859
32.287.760
110.136.142
 594
585
2.239
747
Schleswig-Holstein / Hamburg
 0.47
19.618.196
 19.745.143
57.061.792
180
178
1.116
413
Nordrhein-Westfalen
0.35
13.843.151
14.842.480
31.046.830
246
225
775
390
Rheinland-Pfalz / Saarland
0.31
4.445.442
5.565.849
10.090.402
100
72
246
120
Berlin/Brandenburg
0.16
2.002.449
3.180.440
10.101.571
11
7
24
10
Mecklenburg / Vorpommern
0.18
3.603.871
3.603.871
26.230.666
11
11
90
7
Sachsen
0.19
557.446 
1.237.417
11.096.526
23
20
41
7
Sachsen-Anhalt
0.18
509.941
509.941
20.367.570
2
2
46
5
Thüringen
0.12
725.532 
1.839.556
5.680.000
11
5
25
12
Alle Angaben ohne Gewähr
Quelle: Deutscher Bauernverband
 

Die Anzahl der Nachfrager (9.516) sowie die Gesamtnachfrage nach Milchquoten (401.457.211) sind unvermindert hoch und stellt in beiden Kategorien den dritthöchsten Wert seit Einführung der Milchbörse dar. Dagegen verharrt die Anzahl der Anbieter als auch die angebotene Quotenmenge im Mittelfeld der bisherigen 15 Börsentermine.

Hauptgrund für diese Entwicklung ist nach Ansicht des DBV neben der Entkopplung der Milchprämie von der Milchquote vor allem die angespannte wirtschaftliche Situation – hervorgerufen durch die sinkenden Milchauszahlungspreise. Erste Analysen weisen aber darauf hin, dass die Milchquotenpreise noch deutlicher hätten sinken können. Denn es scheint so, als ob die Anbieter ihre Preisforderungen deutlicher reduziert hätten als die Nachfrager.

Hauptgrund für diese Entwicklung ist nach Ansicht des DBV neben der Entkopplung der Milchprämie von der Milchquote vor allem die angespannte wirtschaftliche Situation – hervorgerufen durch die sinkenden Milchauszahlungspreise. Erste Analysen weisen laut DBV darauf hin, daß die Milchquotenpreise noch deutlicher hätten sinken können, da sich die Anbieter ihre Preisforderungen deutlicher reduziert hätten als die Nachfrager.

Aufgrund der aktuellen Entwicklung der Milchpreise rechnet der DBV auch beim nächsten Börsentermin mit weiter sinkenden Quotenpreisen.

 
Nächster
Milchbörsen-
termin:

01. Juli 2005
Landwirte, die bei der nächsten Handelsrunde teilnehmen möchten, müssen bis zum 01. Juni 2005 ihre Kauf- bzw. Verkaufsgebote bei den dafür zuständigen Landesstellen eingereicht haben.


Quelle: Deutscher Bauernverband
info@bauernverband.de
 
 
 
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09.11.2004 Milch: 388 Mio. Euro Superabgaben in der EU-15
03.11.2004 Preise für Milchquoten ziehen an
   
 
 
 

 

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